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Ich nehme nicht mehr alles als selbstverständlich.

Waltraud

Geduld und Feingefühl

Dass ich bei Co-Opera gelandet bin, war wirklich ein Zufall. Ein Bekannter hat mir von einer freien Stelle hier erzählt, aber so ganz sicher war ich mir nicht, ob das für mich das Richtige wäre. In meinem Alter noch was Neues anfangen? Geht das überhaupt? 

Aber dann habe ich mich beworben – und die Stelle bekommen. Und jetzt bin ich schon fast zehn Jahre hier! In diesen zehn Jahren habe ich viel gelernt, auch über mich selbst. Ich nehme nicht mehr alles als selbstverständlich. Dass man gesund ist und arbeiten kann. In der „normalen“ Arbeitswelt sind psychisch kranke Personen ja meist unsichtbar. Bei Co-Opera hingegen bekomme ich hautnah mit, wenn es meiner Kollegin mal nicht gut geht, und was es eigentlich bedeutet, so am Boden zu sein. Wenn man damit nichts zu tun hat, kann man sich das nicht vorstellen. Natürlich ist dies als Mitarbeiter nicht immer einfach. 

Man braucht viel Geduld und Feingefühl. Zum Glück habe ich vier Kinder, die mir gelehrt haben, auch in schwierigen Situationen entspannt zu bleiben und Nerven zu bewahren! In all diesen Jahren als Mutter habe ich folgendes gelernt: Was kommt, kommt. Das kann man sowieso nicht ändern und deshalb bleibe ich auch locker. Was soll man denn sonst tun?!

Waltraud Knapp