Man lernt immer was dazu
Als ich 18 war, bin ich zu meiner Oma gezogen und habe drei Jahre lang mit ihr gewohnt. Während dieser Zeit habe ich mich um sie kümmern müssen, habe sie zum Doktor und ins Krankenhaus begleitet, ihr ihre Medikamente gegeben. Es gibt wohl nicht viele 18-jährige, die das machen!
Klar war es manchmal schwierig, als junge Person mit einer alten Frau zu leben. Ich wollte ausgehen, nicht putzen; mit Freunden feiern, nicht immer zuhause sein. Aber man lernt miteinander auszukommen.
Richtig gestritten haben wir nie. Wenn sie krank war, war ich immer für sie da. Als Oma ins Altersheim kam, war das schlimm für mich. Ich merke erst jetzt, wie stark mich die Zeit mit ihr geprägt hat. Früher wollte ich Friseurin werden, aber durch die Erfahrungen mit ihr möchte ich jetzt eine Ausbildung zur Pflegehelferin machen.
Ich will mit Menschen arbeiten, besonders mit alten Menschen. Ich kann gut mit ihnen umgehen, mich in sie hineinversetzen. Aber manchmal brauche ich etwas länger bei der Arbeit als andere, weil ich ein paar Schwächen habe. Das kann ich ganz offen sagen, dazu stehe ich auch. Aber die Arbeitssuche erleichtert es natürlich nicht. Bei Co-Opera sind Schwächen kein Problem. Hier bekommt jede eine Chance. Klar, putzen ist nicht mein Traumjob, aber ich mache es dennoch gerne.
Man lernt ja immer etwas dazu, egal welche Arbeit man verrichtet: Wie man mit Menschen umgeht, wie man sich im Arbeitsleben korrekt verhält.
Selbstbewusstsein. Mut.
Deshalb sehe ich das Putzen gerade als Übergangsphase, die ich brauche, um meinem Traum näher zu kommen: irgendwann mal in einem Altersheim zu arbeiten.